Friedensnobelpreis 2024 für ICAN-Partner Nihon Hidankyo

ICAN Deutschland gratuliert der japanischen Organisation Nihon Hidankyo zur Verleihung des Friedensnobelpreises 2024. Diese Auszeichnung ehrt die unermüdlichen Bemühungen der Hibakusha – der Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki – für eine atomwaffenfreie Welt. Ihre jahrzehntelange Arbeit zur Aufklärung über die verheerenden humanitären Folgen von Atomwaffen und ihre eindringlichen Zeugnisse haben entscheidend dazu beigetragen, das internationale Bewusstsein zu schärfen und die weltweite Ächtung von Atomwaffen voranzutreiben.

Die Verleihung dieses Nobelpreises an Nihon Hidankyo steht in enger Verbindung zu den Prinzipien und Zielen des Atomwaffenverbotsvertrags (AVV), der 2021 in Kraft trat. Der Vertrag, der von ICAN maßgeblich mitinitiiert wurde und für dessen Bemühungen wir 2017 selbst mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurden, stellt die rechtliche und moralische Grundlage für eine Welt ohne Atomwaffen dar. Die Anerkennung der Hibakusha durch das Nobelkomitee unterstreicht erneut die Dringlichkeit dieses Anliegens und die Notwendigkeit, den Einsatz von Atomwaffen zu verhindern und die Abrüstung weltweit voranzutreiben.

Nihon Hidankyo hat durch seine Zeugnisse und kontinuierlichen Appelle an die internationale Gemeinschaft maßgeblich zur Verfestigung des nuklearen Tabus beigetragen – der moralischen Ächtung des Einsatzes von Atomwaffen. Dieses Tabu wird jedoch zunehmend bedroht: Atomwaffenstaaten modernisieren ihre Arsenale, und das Risiko eines Einsatzes steigt durch neue geopolitische Spannungen. Umso wichtiger ist es, die Arbeit der Hibakusha und die Ziele des AVV zu unterstützen, um das Fortschreiten der nuklearen Bedrohung zu verhindern.

Im kommenden Jahr jährt sich der Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal. Diese Erinnerung sollte uns allen ins Bewusstsein rufen, welche katastrophalen Folgen der Einsatz von Atomwaffen für die Menschheit hat. In einer Zeit, in der Atomwaffenpotenziale ausgebaut werden, müssen wir uns klar zu einem globalen Verbot und zur Abrüstung bekennen. Die Arbeit von Nihon Hidankyo und der Hibakusha ist eine lebendige Erinnerung daran, was auf dem Spiel steht.

ICAN Deutschland sieht die Verleihung des Friedensnobelpreises an Nihon Hidankyo als eine erneute Bestätigung der Ziele des Atomwaffenverbotsvertrags. Mit dieser Auszeichnung wird ein weiterer Meilenstein im weltweiten Engagement für nukleare Abrüstung erreicht, und sie ermutigt uns, den Weg zu einer sicheren und atomwaffenfreien Welt entschlossen weiterzugehen.